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Festmesse "1000 Jahre St. Aposteln": Musik und Impressionen

Das große Festhochamt zum 1000. Kirchweihfest der Basilika St. Aposteln am Neumarkt in Bild- und Tonimpressionen
Festhochamt 1000 Jahre St. Aposteln 19.09.2021
Datum:
23. Sep. 2021
Von:
Florian Duczek
Festhochamt 1000 Jahre St. Aposteln am 19.09.2021
Festhochamt 1000 Jahre St. Aposteln am 19.09.2021
Festhochamt 1000 Jahre St. Aposteln 19.09.2021

Großer Gott, wir loben dich
Basilikachor, Cappella vocale St. Aposteln, Orchester St. Aposteln
George Warren, Orgel
Vincent Heitzer, Leitung

OB Reker Festhochamt 1000 Jahre St. Aposteln 19.09.2021

Rede für Oberbürgermeisterin Henriette Reker anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung 

St. Aposteln am 19.09.21

 

Verehrter Herr Kardinal, eure Eminenz Woelki,

sehr geehrter Herr Domkapitular, Herr Dr. Meiering, 

sehr geehrter Herr Pfarrvikar Dr. Schmitt, 

sehr geehrter Herr Maus als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates,

liebe Festgemeinde,

 

selbst in unserer 2000 Jahre alten Stadt ist es selten ein tausendjähriges Jubiläum zu begehen. Meine herzliche Gratulation. Und meinen Dank, dass ich dieses feierliche Pontikfikalamt mit Ihnen erleben durfte. neulich habe ich eine interessante Aussage gelesen. Sie lautete: „ Es gibt die Form der Müdigkeit, die ein Ausruhen des Körpers verlangt. Und es gibt eine Form der Müdigkeit, die vor allem inneren Frieden und Stille braucht, um überwunden zu werden.“ Ich behaupte, meine verehrten Damen und Herren, dass es die zweite Art der Ruhe ist, nach der unsere Gesellschaft sich sehnt. 

Einige von uns haben die durch die Coronapandemie verordnete Ruhe dafür genutzt, um zu sich selbst zu kommen. Ich bin sicher, dass es die religiösen und spirituellen Orte unserer Stadt sind, die es vermögen, uns dabei zu helfen, diese Müdigkeit zu heilen. Meine Damen und Herren, es ist eine unübersehbare Tatsache: 

Die Welt kommt nicht zur Ruhe. Eine Verdichtung der Krisen wie wir sie aktuell erleben müssen, hat es lange nicht mehr gegeben. Eine weltweite Pandemie, Flut- und Hochwasser vor unserer Haustür, aber auch an anderen Orten dieser Welt, beendete Luftbrücken und Machtverschiebungen bereiten uns große Sorge. Es ist nicht verwunderlich, dass die Menschen rastlos und gleichzeitig kraftlos sind in diesen Zeiten – und umso mehr braucht es Orte wie diesen – die Kirche St. Aposteln. Ein Ort der Stille und der Einkehr. Die Kirchen in Köln sind lebendige Denkmale unserer Vergangenheit, sie mahnen uns aber gleichzeitig auch heute und immer wieder an unsere Verpflichtung zur Mitmenschlichkeit und zum Handeln im Sinne der Gemeinschaft. 

 

In den Kirchen finden wir die Ruhe für die wahrhaft wichtigen Dialoge: mit uns selbst, mit Gott, mit den Geistlichen und der Gemeinschaft. Was mag dieser Ort erlebt haben? Wie eindrucksvoll ist diese Kirche. Seit seiner Grundsteinlegung vor 1000 Jahren ist St. Aposteln deshalb für Köln einer der Orte, der das Leben der Stadtgesellschaft und auch ihren Frieden maßgeblich beeinflussen. 

Die Kölnerinnen und Kölner finden hier seit jeher Antworten auf ihre Fragen, sie schöpfen Kraft im gemeinsamen Gebet – sie heiraten, taufen ihr Kinder, empfangen die Kommunion – sie beten und finden ihren inneren Frieden. 

So ist mir als Oberbürgermeisterin der Stadt der Erhalt unserer Kirchen sehr wichtig – mag auch die Religiosität der Stadtgesellschaft sich verändern – diese steinernen Zeitzeugen unserer Geschichte bleiben mit ihrer zur Andacht einladenden Bauweise unersetzliche Rückzugsorte im Stadtgebiet und Orte der praktizierten Nächstenliebe. Köln hat als Kirchenstadt einen besonderen Stellenwert in Deutschland: mit zwölf romanischen Kirchen können Gläubige aus aller Welt hier in unserer Stadt den Facettenreichtum der romanischen Baukunst auf unvergleichliche Art und Weise erleben. 

Natürlich bleibt der Dom in Köln der Pilgerort, den Menschen aus aller Welt mit Köln verbinden – aber das Spektrum der Glaubensorte in Köln spiegelt wieder, was uns im Kern auszeichnet: es ist ebenso vielfältig wie unsere Stadtgesellschaft selbst!

Und so wünsche ich mir heute, anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung der Kirche St. Aposteln eigentlich nur eines: dass dieser Ort in seiner Funktion für alle Kölnerinnen und Kölner so erhalten bleibt. Denn im Hier und Jetzt gibt es eine Müdigkeit, die nur durch eine besondere Stille geheilt werden kann wie sie hier spürbar ist – und wie sie hier zu innerem Frieden führt.