Grußwort von Pfarrer Dr. Meiering zum Februar

Liebe Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher!
Der Karneval, so wie wir ihn kennen, findet in diesem Jahr nicht statt. Veranstaltungen und Versammlungen sind nicht möglich: Wir vermissen die üblichen Karnevalssitzungen, Partys und Umzüge und vieles andere. Aber zu sagen: „Karneval fällt aus!“ stimmt nicht. Und zu behaupten „Karneval findet nicht statt!“ ist Quatsch. Solange es Ostern gibt, gibt es Aschermittwoch und die Fastenzeit. Und solange gibt es auch den Karneval. Vielleicht nicht so, wie gewohnt, mit Rosenmontagszug und den großen Sitzungen. Aber das gibt es ja auch erst seit 200 Jahren.
Früher hat man sich einfach schön hingesetzt und herrlichen Blödsinn miteinander gemacht. Man hat Zeit gefunden, in der man miteinander in der Vorbereitung auf die Fastenzeit noch einmal ausgelassen gefeiert und Spaß miteinander gehabt hat. Das alles hatte seinen Ursprung in der christlichen Tradition. Und das darf und wird nicht ausfallen. Da bin ich sicher. Denn gerade in diesen Tagen ist es wichtig, dass wir die Freude nicht verlieren und Zeit finden, Freude miteinander zu teilen. „Freut Euch!“ so fordert uns Christus selbst auf. Wie auch immer das jeder für sich organisiert unter Corona-Bedingungen.
Deshalb finden übrigens die traditionellen Karnevalsgottesdienste in unseren Innenstadtkirchen selbstverständlich statt – natürlich unter Beachtung aller Corona-Hygieneregeln. Denn gerade in der Dunkelheit und Trübsal dieser Tage brauchen wir heitere, frohe und Gelassenheit stiftende Augenblicke. Die Angebotspalette der Gottesdienste reicht von traditionellen und beliebten Formaten wie der überregional bekannten „Mess op Kölsch“ am Karnevalssamstag in St. Aposteln über „Rosenmontag melancholisch“, ein neues (und hoffentlich einmaliges) Format in St. Agnes bis hin zu Kostümgottesdiensten speziell für Familien mit Kindern in St. Agnes oder Herz Jesu am Zülpicher Platz.
Mit Jesus Christus durch das Dunkel zum Licht
Gleich nach Karneval steht Aschermittwoch an. Der Beginn der Fastenzeit. Oder besser: die vorösterlichen Bußzeit. Denn eine Zeit des Fastens und Verzichtens haben wir alle nun schon seit dem März des vergangenen Jahres durchzustehen. Mit Aschermittwoch stellen wir uns einem göttlichen Geheimnis. Dass wir mit Jesus Christus durch das Dunkel zum Licht zu gehen können. Durch die düsteren Wochen der Bußzeit hin zur Freude des Osterlichtes.
Licht am Ende… Das ist es, was wir für unsere Zeit und für uns persönlich erhoffen. Die Spendung des Aschenkreuzes findet unter Corona-Bedingungen übrigens auf Hinweis des Vatikans anders statt als sonst – nämlich so, wie es über Jahrhunderte gewesen ist und auch in vielen Ländern der Erde heute noch stattfindet. Durch das Streuen von Asche auf den Kopf. „Asche auf mein Haupt“ ist ja geradezu sprichwörtlich geworden.
Herzliche Einladung, gemeinsam durch diese Zeit zu gehen, einander zu erfreuen und füreinander Zeugen der Hoffnung auf das Licht zu sein.
Ihr und Euer Dominik Meiering, Pfr.