Alle Angebote auf einen Blick.
Fastenzeit 2025 in Köln-Mitte
Am Aschermittwoch beginnt die traditionelle Fastenzeit vor Ostern - auch vorösterliche Bußzeit genannt.
Bereits im frühen Christentum wurden die 40 Tage vor dem Osterfest - in Anlehnung an die 40-tägige Fastenzeit Jesu in der Wüste - zum Fasten genutzt.
Dabei ist die Zahl 40 rein symbolisch zu verstehen. Schon seit dem 5. Jahrhundert sind die Sonntage als sogenannte "kleine Auferstehungstage" vom Fasten ausgenommen.
Damit man allerdings auf die 40 Tage kommt, wurde der Beginn auf den Aschermittwoch gelegt und der Karfreitag sowie der Karsamstag hinzugezählt.
In Köln-Mitte bieten wir für diese besonders geprägte Zeit eine Vielzahl von passenden Angeboten an: Vom traditionellen Start in die Fastenzeit mit dem Empfang des Aschekreuzes an Aschermittwoch über meditative Kreuzwegandachten, zahlreiche Angebote für Beichte und Gespräch bis hin zu besonderen Fastenpredigtreihen.
In gleich mehreren Kirchen in Köln-Mitte finden Sie zudem Kunstinstallationen und -interventionen lokaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler, die zum Nachdenken anregen. Alle Installationen werden von thematisch passenden Veranstaltungen begleitet. Herzliche Einladung, im Angebot zu stöbern und die Zeit bis Ostern zu nutzen, wie es Ihnen gut tut!
Gerd Mosbach: NOTRE DAME

05.03.-18.05. | Basilika St. Aposteln
Begleitveranstaltungen:
Vernissage: Aschermittwoch, 05.03., um 17.15 Uhr; anschließend 18 Uhr - Abendmesse mit Aschenkreuz
Künstlergespräch: 04.04., 18.30 Uhr Uhr nach der Abendmesse
Finissage: 18.05. nach der 9.30 Uhr - Messe, im Rahmen des Aula-Kaffees
Dr. Dominik Meiering, Pfr.: Es hat schon Tradition, dass wir in der Fastenzeit Künstlern in unseren Kölner Innenstadtkirchen Raum für ihre Arbeiten geben. Dieses Jahr präsentieren wir das Triptychon NOTRE DAME von Gerd Mosbach. Mosbach bringt in seinem Triptychon unterschiedliche Welten miteinander ins Gespräch.
Da ist einerseits die große Ikonographiegeschichte der NOTRE DAME, also der Gottesmutter, die oft als „unsere liebe Frau“ verehrt wird – nicht selten dargestellt und besungen als wunderschön -prächtige, hohe und mächtige, liebreichholdselige, himmlische Frau.
Darüber legen sich aber die Asche und die katastrophalen Nachrichten des verheerenden Brandes der Kathedrale Notre Dame auf der Ile de France in Paris – ein Ereignis, das wie kaum ein anderes zuletzt die Bedeutung des kulturellen Erbes Frankreichs und Europas ins Gespräch gebracht hat. Es geht um Bleibendes und Vergehendes, um Schönes und Hässliches, um Strahlendes und Düsteres.
Es geht um Werden und Vergehen, um Aufgang und Untergang. So auch in den Seitenflügeln des Triptychons, in denen ein Sonnenaufgang und ein Sonnenuntergang sichtbar wird.
Gerd Mosbach zu seinem Triptychon NOTRE DAME:
„Zu dem Triptychon... Ich habe diese Bilder, und hier vor allem das zentrale Thema, unter dem Eindruck der letzten Jahre, der Geschehnisse um Notre Dame de Paris, und auch genereller Entwicklungen gemalt. Nun sind meine Arbeiten so, wie der Betrachter sie sieht; nicht mehr und nicht weniger. Was die Bilder ihm sagen, ist entscheidend, nicht aber das, was ich meine, damit ausdrücken zu wollen. Und gerade was das Schauen und die Anschauung im sakralen Raum betrifft, ist die Beziehung zwischen Werk und Schauendem wichtig, nicht das Wollen des Künstlers. Für den Betrachter allerdings ist nur von Bedeutung, was er sieht, erkennt, empfindet, denkt, wenn er vor den Gemälden steht.“
Gerd Mosbach über seine Kunst:
„Immer, wenn ich mich mit einer meiner eigenen Arbeiten unterhalten kann, egal ob es ein Portrait oder ein anders Sujet ist, dann weiß ich,
dass diese Arbeit eine Seele hat, eine Welt für sich ist. Diese Welt ist Sinn- und Abbild für mein Fühlen, mein Sehen, mein Denken. Ich male, was ich sehe und wie ich es sehe. Das ist eben immer nur meine eigene Welt. Wenn ein Betrachter sich mit der Welt meiner Arbeiten unterhalten kann, ist das Klasse!“
Christa Henn: Dimensionen 1

25.04.-09.06. | Basilika St. Kunibert
Begleitveranstaltungen:
die Eröffnung - Freitag 25.04., 19 Uhr: Mit Pfr. Dr. Dominik Meiering
im Gespräch - Dienstag 06.05., 19 Uhr: Mit Sr. Emmanuela Kohlhaas und Christa Henn
der Vortrag - Freitag 23.05., 19 Uhr: Lesarten von Dr Ursula Stinkes
der Abschluss - Sonntag 08.06., 18 Uhr: Pfingstvesper mit anschließendem Ausklang mit Pfr. Mike Kolb und Christa Henn
Im Westquerhaus der romanischen Basilika St. Kunibert schwebt seit dem 25. April ein eindrucksvolles, halbtransparentes Banner: „Dimensionen 1“ von Christa Henn. Die Künstlerin hat rund 2000 in Form und Größe variierende Röntgenbilder zu einem monumentalen Band gefügt, das — je nach Lichteinfall — zu leuchten, zu schweben und sich zu verändern scheint.
Jedes einzelne Bild steht für einen Menschen. Zwischen Intimität und Anonymität verdichtet sich hier ein kollektives Porträt der menschlichen Existenz. Aus der Nähe erkennt man Knochen, Torsi und Hände, aus der Ferne erinnert das Gefüge an kristalline Planeten, an kosmische Strukturen — ein Blick ins Weltall und zugleich tief ins Menschliche.
Im Kontext einer christlichen Kirche, mitten in der Osterzeit, werden Fragen spürbar: Was bleibt von uns? Was ist das Wesen des Menschen? Ist der Tod das letzte Wort — oder das Licht? Das große Banner erinnert an das Turiner Grabtuch, durchscheinend, geheimnisvoll und offen für göttliches Licht, das je nach Tageszeit neue Dimensionen enthüllt. Es lässt Wissenschaft und Glaube miteinander ins Gespräch treten und stellt uns vor die uralte Frage: Sind wir mehr als Materie? Gibt es ein göttliches Geheimnis in uns, das durch keine Aufnahme, kein Bild, kein Urteil sichtbar gemacht werden kann?
Zwei weitere Banner und kleinere Arbeiten flankieren die Installation. Rote Klebestreifen durchziehen ein weiteres Werk — wie Wunden, wie Einschnitte in das Gewebe menschlicher Erfahrungen. Sie können an Verletzungen erinnern, aber auch an Heilungen und neues Leben.
„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5)
Die Installation ist noch bis zum 09. Juni in St. Kunibert zu sehen — ein ebenso ästhetisches wie spirituelles Erlebnis in der Osterzeit.
Christa Henn, geboren 1957 in Köln, verwendet seit vielen Jahren Röntgenfotos in Ihrer Kunst. Es entstehen Materialbilder und temporäre, ortsbezogene Installationen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in ihrer Geburtsstadt Köln. Weitere Informationen: www.christa-henn.com