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Impuls zu Jesaja, 25,6-10a

Ausnahmsweise möchte ich heute auf den Text der alttestamentlichen Lesung schauen, denn es ist einer meiner absoluten Lieblingstexte.
Festmahl auf dem Berg Zion
Datum:
9. Okt. 2020
Von:
Hauke Enzenauer

Ausnahmsweise möchte ich heute auf den Text der alttestamentlichen Lesung schauen, denn es ist einer meiner absoluten Lieblingstexte.

Jesaja beschreibt hier eine Vision des Reiches Gottes, der paradiesischen Endzeit, die mich immer wieder bewegt.

Auf dem heiligen Berg Zion wird Gott ein Festmahl ausrichten – und zwar für alle. Nicht nur für das auserwählte Volk Israel, was durchaus eine erwartbare Aussage gewesen wäre, nein für alle.

In Psalm 24 heißt es aber:

Wer darf hinaufziehn zum Berg des HERRN, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, der seine Seele nicht an Nichtiges hängt und keinen trügerischen Eid geschworen hat. Er wird Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.

Das heißt, es wird eine Zeit kommen, wo tatsächlich alle Menschen würdig und unschuldig (gemacht) sein werden und darum jeder Gottes Segen empfängt.

Und dies wird kein langweilig-blutloser Anbetungs-Marathon mit entrückt seufzenden Harfespielern, dies wird ein lebendiges, fröhliches, ja ausuferndes Fest, ein Gelage mit erlesenen Weinen.

Und wir werden allen Grund zum Feiern haben, denn Gott hat dann den Tod verschlungen und die Tränen von jedem Gesicht gewischt; jedem einzelnen hat er sich zugewandt und das weggenommen, was an Trauer, Verletzung, ja Tod in uns war. Ja, wird man sagen, das ist unser Gott, auf den wir gehofft haben. Ja, das ist es, wovon wir geträumt haben. Ja, das ist es, was wir erahnt haben aus all den Erzählungen.

Also ich wäre unheimlich gern dabei, bei diesem Fest. Kommen Sie mit?

Impuls zu Jesaja, 25,6-10a